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activities, projects and materials on art, philosophy and/or more by tom waibel

Zum Schluss

Ein Dutzend Jahre Kunstschule

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was tun?

"Was kann man nun gegen die konservative Revolution tun? Zunächst natürlich den symbolischen Kampf aufnehmen, gerade jene kollektive Arbeit vorantreiben, die sich mit den Ursachen und Erscheinungen dieser konservativen Hegemonie beschäftigt, und dann, etwa mit Unterstützung von KünstlerInnen, neuartige und wirksame symbolische Aktionen entwickeln."

Pierre Bourdieu im März 2000 in einer Videobotschaft an die ÖsterreicherInnen im Widerstand gegen Schwarz/Blau.


Andy Warhol

Andy Warhol
Hammer and Sickle Set (F&S II. 161-164) 1977

lese gefährlich

Das richtige Lesen, das ist doch ein Abenteuer im Kopf, nicht wahr, das haben Sie selbst doch auch so oder so ähnlich festgestellt, ein Abenteuer im Kopf ist das richtige Lesen, ein Wagnis, das sich in der Vorstellung abspielt, ja, das heißt wahrlich Lesen, sich zu riskieren, das ist die richtige Lektüre, bei der man sich aufs Spiel setzt, das heißt Lesen, sich allen erdenklichen Gefahren auszusetzen, im Kopf natürlich, dort werden die Kämpfe beim Lesen ausgefochten, dort findet die Erfahrung in der Lektüre statt, im Lesen kann man gefährlich reisen, eine Aventüre ist die Lektüre eigentlich und man benutzt den Kopf dazu, so ist das doch, Sie selbst haben das bereits so oder ähnlich formuliert, sagte er.

Das richtige Lesen regt die Vorstellungskraft an, ja, stellen Sie sich das vor, die Vorstellungskraft, das ist doch die Quelle von Wagnis und Risiko, aber nicht nur das, die Vorstellungskraft, das ist doch die wahrhaftige Möglichkeit der Erkenntnis, oder wie stellen Sie sich das vor, wie sollte man denn je etwas erkennen, das man sich nicht vorstellen kann, das ist doch ein Widerspruch, das ist ja gar nicht möglich, es geht doch darum, dass man sich etwas vorstellen können muss, damit man es auch erkennen kann, nein, es gibt doch gar keine Erkenntnis ohne eine Vorstellung, so ist das doch, es ist doch gänzlich unvorstellbar, dass man etwas weiß, und es sich doch nicht vorstellen kann, dann weiß man’s doch gar nicht, nicht wahr, und darum ist das so wichtig, die Vorstellungskraft und die wird beim Lesen angeregt, stellen Sie sich das vor, das muss man sich vorstellen können, sonst weiß man doch gar nicht, was lesen heißt, nicht wahr, sagte er.

Die wahrhafte Bibliothek
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blickstrukturen

mehr- und minderheiten sind kein einfacher ausdruck quantitativer beziehungen. Die mehrheit definiert sich nicht darüber, dass sie einer simplen statistischen feststellung zufolge eine größere anzahl beschreibt, sondern vielmehr dadurch, dass sie sich als herrschafts- und rechts/unrechtsverhältnis etabliert.

Die menge der angehörigen so genannter minderheiten stellen eine überwältigende mehrheit fast überall auf der welt und diese irritierende tatsache zeigt sich nicht nur im hinblick auf globale migrationsverhältnisse, sondern spiegelt sich ebenso im anblick lokaler gegebenheiten wider.

Ein wirksames werkzeug zur herstellung von mehr- und minderheiten liegt in der gesellschaftlichen konstruktion des blicks: der sozialen sanktionierung des sehens kommt in der befestigung von herrschaftsverhältnissen eine bedeutende rolle zu.

Dieser blog ist künstlerischen praktiken gewidmet, die frei sind, über ihre interventionen in einer welt nachzudenken, in der sie etwas verändern...

denk werk statt

denk werk statt

Pablo Picasso:

„Nein, Malerei ist nicht dazu da, um Appartements zu schmücken. Sie ist eine Waffe zu Angriff und Verteidigung gegen den Feind.“

Picasso, Les 11 états successifs de la lithographie Le Taureau (1945)

kunstschulen

Neoliberale Ideen, eine bedeutende Grundlage für den derzeit im Gang befindlichen Umbau des Bildungssystems, sind wesentlich von einer Vorstellung von individueller Freiheit getragen, die ohne Rücksicht auf kollektive Anliegen oder gar Umverteilungen das Recht auf individuelle Innovation und Kreativität proklamiert.

In dieser Hinsicht bot die Vorstellung eines autonom agierenden, kreativen und individuellen KünstlerInnensubjekts das ideale „role model“ neoliberaler Produktivität. Es besteht nicht nur ein deutlicher Trend, in künstlerische Institutionen vermarktbare Mechanismen der Creative Industries einzubauen, Kunstschulen zeigen im allgemeinen die Tendenz, Paradigmen zu institutionalisieren, innerhalb derer die künftigen Kunst- und KulturproduzentInnen für einen umfassend flexibilisierten und prekarisierten Kreativmarkt fit gemacht werden sollen.

Kunstschulen sind jene Bildungsinstitutionen par excellence, in denen Produktionsweisen eingeübt werden sollen, die hohe kommunikative und kognitive Fähigkeiten voraussetzen, nahezu unbegrenzte Flexibilität im Einsatz der Arbeitskräfte verlangen und ein ebenso permanentes wie kreatives Reagieren auf Unvorhergesehenes erfordern. In Kunstschulen sollen Studierende damit vertraut gemacht werden, nicht einfach Arbeitskraft, sondern vielmehr Persönlichkeit, Intellekt, Ausdrucksvermögen und Affekt in den Produktionsprozess einzubringen.

Aus dieser Perspektive entpuppt sich die derzeitige „Krise des Bildungssystems“ als Reaktion auf die tiefgreifende Krise im Finanzsystem, im Zuge derer bedeutende öffentliche Gelder in marode Spekulationsunternehmen gepumpt wurden – gesellschaftliche Mittel, die im Bildungsbereich aussichtsreicher angelegt wären.

In dieser Hinsicht überrascht es nicht, dass ausgerechnet in Kunstschulen, den bisherigen Laboratorien neoliberaler Haltungen, die radikalste Absage an die im Gang befindliche Umverteilung von unten nach oben artikuliert wird. Der Wunsch nach der ganzen Bäckerei erscheint in diesem Licht als kreative Selbstermächtigung im Sinne jener Ablehnung, die von sozialen Bewegungen in ganz Europa auf die Straßen gebracht wurde : „Wir zahlen eure Krise nicht!“

Reiche Eltern für Alle!


Bert Brecht oder Karl Marx?

"Kunst ist nicht ein Spiegel, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet."

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Semester- und Seminararbeiten von Studierenden der Wiener Kunstschule

denkbild

Die Etymologie, d.h. die Erforschung der Herkunft der Wörter, ist im Angesicht der Kunst erstaunlich selbstsicher: Der seit dem 9. Jahrhundert nachweisbare, im Mittelhochdeutschen wie im Althoch-deutschen gleich lautende Begriff ‚kunst’ wird hier als Abstraktum mit Übergangslaut dem ‚können’ zugeordnet. Eine Einengung vom Verständnis der Kunst als künstlerische Betätigung im Gegen- satz zum natürlich Vorhandenen wäre demnach erst im 18. Jahrhundert einge- treten und ließe die Bedeutung von Kunst als dem ‚Gekonnten’ im Unterschied etwa zum ‚Gefundenen’ durchaus bestehen. Dummerweise endet die Erforschung der Herkunft der Wörter damit auch schon und schert sich nicht mehr länger darum, welche Bedeutungsveränderung der Begriff im 19. und 20. Jahrhundert durchlaufen hat. Dabei verschieben sich insbesondere im 20. Jahrhundert einige entscheidende Akzente: Nicht zuletzt die namenlosen Grausamkeiten zweier Weltkriege distan-zierten die Kunst unwiederbringlich vom Gekonnten. Während Stellungskriege, Gaskriege, Luftkriege, Vernichtungskriege und Genozide neue Schreckensbilder davon zeichneten, was Menschen so alles können, besann sich die Kunst darauf, dass gerade sie nicht können muss, schon gar nicht alles können soll und letztlich einen bedeutenden Anteil ihrer Freiheit gerade aus der Verweigerung bezieht; aus der Verweigerung des Könnens zugunsten eines Nicht-Könnens und damit eines Nicht-Wollens. Halten wir daher durchaus mutwillig fest: Kunst kommt nicht von Können sondern vielmehr vom Nicht-Müssen!

Kunst kommt nicht von Können!

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